Die Begriffe Virtual und Augmented Reality haben wohl die meisten schon einmal gehört. Oft werden sie auch in einem Atemzug genannt, obwohl die Unterschiede zwischen beiden Technologien letztendlich doch sehr gravierend sind. Kurz zusammengefasst geht es bei beiden Konzepten um die Veränderung der Realität, in der sich der Nutzer eigentlich gerade befindet – die Umsetzung unterscheidet sich bei beiden Varianten aber grundsätzlich.
Beide Technologien haben sich in den vergangenen Jahren immer weiterentwickelt – in unterschiedlichsten Bereichen. Sie kommen im Gaming ebenso vor, wie in hochkomplexen Business-Anwendungen. Die rasante Entwicklung haben vor allem schnellere Grafikkarten, bessere Sensoren und leistungsstärkere Prozessoren ermöglicht, die zuletzt immer erschwinglicher wurden.
Den Nutzer in eine andere Welt eintauchen lassen: Virtual Reality
Virtual Reality lässt den Nutzer voll und ganz in eine andere Welt, in eine virtuelle Realität eintauchen. Er trägt hierfür eine Brille, die komplett von der Außenwelt abschottet und über integrierte Displays und Lautsprecher eine digitale Umgebung darstellt. Durch Sensoren wird die Kopfbewegung des Nutzers genau erfasst, sodass er sich dieser neuen Welt bewegen, also auch die Blickrichtung verändern kann. Über zusätzliche Sensoren können außerdem die Hand-, Finger- und Körperbewegungen erfasst werden.
Der Nutzer taucht also komplett in eine digitale 3D-Welt ab, durch die er sich bewegen kann. Im ersten Moment denkt man hier natürlich erst einmal an Computerspiele, die diese Technologie für sich nutzen. Inzwischen gibt es darüberhinaus aber auch unzählige Business-Anwendungsfälle – und in Zeiten von Corona auch das ein oder andere Konzept für virtuelles Networking.
Die reale Welt durch weitere Elemente anreichern: Augmented Reality
Augmented Reality erweitert die reale Welt. Der Nutzer setzt hierfür entweder eine spezielle AR-Brille ein oder verwendet ganz unkompliziert das Display seines Smartphones oder Tablets. Im Fall der Brille legen sich Informationen virtuell über die real wahrgenommene Umgebung, im Fall von Smartphone oder Tablet wird die reale Umgebung durch die Kamera erfasst und durch zusätzliche Elemente erweitert.
Durch diese Technologie können wir unsere natürliche Umgebung erweitern. Wir sind also in der Lage zusätzliche Informationen einzubinden, wenn wir zum Beispiel an einen Rundgang durch ein Museum denken, bei dem die klassischen Informationstafeln auf einmal virtuell im Raum platziert sind und Exponate wie durch Magie zum Leben erweckt werden. Tragen wir eine AR-Brille im Alltag können wir uns zum Beispiel durch Straßen navigieren lassen, ohne dafür auf das Smartphone schauen zu müssen – die Navigationshinweise erscheinen direkt in unserem Blickfeld.
Auch für Augmented Reality gibt es inzwischen unzählige Anwendungsfälle. Durch die Weiterentwicklung der Technologie ist anzunehmen, dass wir in den kommenden Jahren noch weitaus häufiger damit konfrontiert werden – sowohl privat als auch im geschäftlichen Umfeld. Gerade im Business-Kontext wird Augmented Reality schon heute in vielen Bereichen eingesetzt – zum Beispiel für die Wartung von Maschinen: Steht eine Maschine still, kann sich ein Mechaniker vor Ort über eine AR-Brille virtuell von einem Service-Mitarbeiter des Maschinen-Herstellers instruieren lassen. Der Service-Mitarbeiter sieht über die Kameras der Brille genau, was der Mechaniker vor Ort sehen kann – und ist in der Lage, dessen Realität durch Instruktionen und Hinweise zu erweitern.