Was ist eigentlich ein Algorithmus?

Was ist eigentlich ein Algorithmus?

Geht es um innovative Technologien und digitale Lösungen, ist oft von Algorithmen die Rede, die auf wundersame Weise steuern, priorisieren, berechnen oder analysieren können. Hinter dem kryptischen Begriff steckt zunächst einmal eine Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer Aufgabe – also eine Art Anleitung, an die sich, wie in unserem Fall, ein Computer halten soll, um das gewünschte Ergebnis erzielen zu können. Am ehesten kann man einen Algorithmus also mit einer mathematischen oder physikalischen Formel vergleichen.

Algorithmen sind in der Softwareentwicklung heute so etwas wie die Grundlage der Programmierung. Damit eine solche Handlungsvorschrift auch wirklich funktionieren kann, muss sie allerdings einige Grundlagen berücksichtigen: 

  • Ein Algorithmus muss eindeutig formuliert sein und darf keinen Raum für Fehlinterpretationen lassen.
  • Ein Algorithmus muss ausführbar sein – und zwar in jedem seiner Einzelschritte.
  • Der Algorithmus muss endlich sein und nach einer fest definierten Anzahl an Schritten mit einem Ergebnis enden.
  • Der Algorithmus muss bei identischen Eingabevoraussetzungen immer das gleiche Ergebnis liefern (Determiniertheit) und darf in jedem Einzelschritt maximal eine Option zur Fortsetzung bieten.

Wo und wie kommen Algorithmen heute zum Einsatz?

Algorithmen begegnen uns im Alltag fast pausenlos – insbesondere dann, wenn wir aktiv digitale Technologie bedienen. Das Navigieren per Google Maps, der Newsfeed auf Facebook, die Musikauswahl bei Spotify oder der passende Partner bei Tinder – die Inhalte, die wir zu sehen bekommen, werden jeweils von einem Algorithmus auf Basis unserer Ein- und Angaben berechnet und angezeigt.

Das führt natürlich auch zu, teilweise berechtigter, Kritik von Datenschützern und Ethik-Experten. Bis zu welchem Maß sollten wir unsere Lebensentscheidungen von Algorithmen bestimmen lassen? Insbesondere dann, wenn wir deren Funktionsweise, wie bei denen zahlreicher großer Tech-Unternehmen, nicht im Detail kennen? Am Ende muss diese Frage vermutlich jeder für sich selbst entscheiden – und seine Aktivitäten im digitalen Raum entsprechend anpassen.